Dienstag, 29. April 2014
Von Meet and Greet bis zum Auchan – 4 Tage Changzhou
Wir haben es wieder einmal Wochenende, genauer gesagt Freitag, Dietmar, Martin und ich wollen zu einer Party im Canal 5. Naja getreu einem Lied der Ärzte schafften es nur 2 von 3 dorthin, weil Dietmar die Leber von Mittag immernoch auf dem Magen geschlagen hatte. Wir hatten uns wieder ins Sunshine Hotel eingemietet und konnten dank des guten Service unser nicht mehr benötigtes Zimmer stornieren, da nur noch M und M das Partyleben von Changzhou genießen konnten. Gegen 21:00 Uhr kamen wir, nachdem wir endlich ein leeres Taxi gefunden hatten, dann im Canal 5 an und uns erwarteten so um die 30 Leute, ausschließlich Ausländer. Wir erkannten einige Schwaben und ein paar Deutschlehrer wieder, beschlossen aber zunächst zur Bar zu gehen und uns unsere Drinks aka Bier abzuholen. Für 80 Y gabs zwei alkoholische Getränke und einen Softdrink und Zugang zum Büffet. Nach einem kurzen Gespräch wurde Martin von einem Headhunter angesprochen und wie in China üblich die Visitenkarte übergeben. Danach richtete sich unsere Aufmerksamkeit auf das Büffet, welches im Wesentlichen aus Pommes, Chips, Frühlingsrollen und Obst bestand. Nach einem gescheiterten Versuch ein vernünftiges Gespräch mit den Schwaben zustande zu bringen, widmeten wir uns dem Billardtisch. Danach beschlossen wir nach einem weiteren kurzen Zwischenstopp an der Bar, dieses langweilige Meet and Greet zu verlassen und uns ins Loft zu begeben, welches uns Martins Arbeitskollege Bojan gezeigt hatte. Mit zwei Deutschlehrer ergatterten wir einen Platz unmittelbar neben der Bühne und konnten schon wenig später bei einem Fässchen Bier die Liveband genießen. Nachdem wir auch dass geleert hatten, gings zur Babybar, wo mal wieder ausgelassene Stimmung herrschte. Unsere Nacht endeten nach einem weiteren Bier und viel Spaß so gegen 2 in unserem Hotelzimmer.


Wir beschlossen den nächsten Tag ruhig anzugehen und waren dementsprechend erst gegen um 14:00 Uhr wieder auf dem Unigelände. Am Abend hatten wir drei Bock auf Indisch. Nachdem wir die halbe Stadt mit dem Bus durchquert hatten, mussten wir nur noch einen kleinen Spaziergang machen, um zu unserem Ziel zu gelangen. Während unseres Fussmarschs fiel uns wieder mal eine Gruppe von Tänzern auf, die sich hier jeden Abend an den verschiedensten Orten ( unter Brücken, in Parks, vor Einkaufszentren) zusammenfinden und tanzen, entweder als Gruppe oder klassisch als Paar. Endlich beim Inder angekomen, hieß es erstmal „You have to wait ten minutes“, was unsere knurrenden Mägen mittlerweile gerade so noch stillschweigend kommentierten. Nach kurzer Zeit an unserem Tisch fiel uns dann die Gesprächslautstärke der anderen Gäste auf. Alle waren voll in die Gespräche auf ihrem Handydisplay vertieft. Sogar bei eine vierköpfigen Familie blickte jeder auf sein Handy und wir witzelten über einen Familienchatraum, in dem sie sich alle miteinander unterhielten.

Am Sonntag besuchten wir wieder einmal den französischen Supermarkt Auchan, um uns mit Wurst, Käse, Baguette und was uns sonst noch so eingefallen ist, einzudecken. Dabei ist vor allem, dass Baguette hervorzuheben , da dass wenigstens mal was zu kauen ist und man ansonsten hier sein Zähne zu nix gebrauchen kann ,weil alles schön weich gekocht ist und das Brot die Konsistenz und den Geschmack von Milchbrötchen hat. Am Abend schlichen wir uns dann in einen der Unterrichtsräume und nutzen das vorhandene Equipment bestehend aus Beamer und PC aus ,um unseren Tag mit dem Film „28 Days later“ gemütlich wie in einem halben Kinosaal mit den unbequemsten Stühlen, ausklingen zu lassen.


Am nächsten Tag besuchten wir dann den Hong Mei Park rund um die Tianning Pagode. Es war ein sehr warmer Feiertag dementsprechend war der Park brechend voll. Wir fanden sogar ein paar ruhige Orte ,in denen man den Park auch genießen konnte. Wir beobachteten eine Cosplay-Hochzeit aus der Ferne und waren immer darauf bedacht die Wege zu nehmen, auf denen keine tausend Chinesen lang latschten. Eigentlich hatten wir uns bei unserem Besuch auf der Tianning Pagode vorgenommen:“Wenn wir den Park besuchen ,fahren wir Boot“. Dieses Vorhaben gaben wir jedoch angesichts der Massen ,die die gleiche Idee hatten, schnell wieder auf. Schließlich genossen wir noch etwas den Sonnenschein und beobachteten Chinesen dabei wie sie uns beobachten, lachten über die verschiedenen Techniken uns zu fotographieren. Humor hilft ungemein vor allem, wenn man alles laut und ungestraft aussprechen kann, was man so denkt. So gegen 15 Uhr waren wir dann zurück in der Uni. Dietmar und ich hatten keinen Bock auf unsere Zimmer und so machten wir uns wenig später erneut los, um die Stadt zu erkunden. Wir erwischten leider den falschen Bus und so gings statt in die Stadt weiter Richtung Stadtrand. Wir stiegen an einer x-beliebigen Haltestelle aus und begaben uns in die Richtung, wo wir hofften irgendetwas Interessantes zu finden, das ist in China meist nicht schwer. Hier ein unkontrolliert brennender Müllhaufen, dort eine Mauer in der Glasscherben den Stacheldraht ersetzen und mitten auf der Straßen ein geradeso fahrendes Etwas. Alles nur Nebensächlichkeiten wir hatten kurz nach unserem Ausstieg ein interessant aussehendes Gebäude entdeckt und marschierten darauf zu. Es stellte sich heraus ,dass es wie häufig in China eine Tempelanlage war, die gerade renoviert wurde. Fix ein paar Fotos geschossen und weitergehts.




Wir wollten nicht gleich wieder, an die Straße zurück und fanden ein Weg entlang eines Wassergrabens und folgten diesem bis ein professionell verlegtes Abwasserrohr uns zu einer Kletterpartie einlud, um den Weg weiter beschreiten zu können. Dummerweise war der Weg eine Sackgasse, also den ganzen Weg inklusive Kletterpartie zurück. Relativ unbemerkt hatten wir uns bekanntem Gebiet genähert, den Yangcheng Vergnügungskomplex, da es schon relativ spät war, machten wir uns auf den Heimweg . Natürlich nutzten wir dazu den Bus, das besondere an dieser Buslinie ist , dass man nicht einfach nur 1 Yuan reinwirft und dann ist gut, hier muss man einer Kassiererin erklären, wo man denn hin will und bezahlt dann je nach Entfernung. Nachdem ein einfaches auf die Karte zeigen nicht geholfen hatte und die Kassiererin uns mit allen Mitteln( wie beim Tabu) empfahl doch einen anderen Bus zunehmen, gab ich dann in mein Handy den Supermarkt Auchan ein, wo wir aussteigen wollten. Nach kurzem Nachgucken in ihrem Handy erkannte sie endlich, wohin wir wollen, ich mein die Frau fährt die Strecke nur dreimal am Tag und wir konnten nun doch bezahlen. Begleitet wurde diese Schauspiel von zwei Mädchen ,die anstatt uns zu helfen ,die ganze Zeit nur kicherten. Wir kamen schließlich an und machten uns zu unserer letzten Bustour zurück zur Uni auf.

Bis denn

euer M. P.



Von Ruhe und Frieden in Zinnlos
Jin, einer unserer Studenten, hatten uns angeboten ihn mal ,wenn es wärmer ist, in seiner Heimatstadt Wu Xi zu besuchen. Dieses Angebot wollten wir nun wahrnehmen. Die Geschichte beginnt Freitag. Wir sind mit Jin am Bahnhof und wollen unsere Zugtickets für Sonntag kaufen, als plötzlich uns ein leider viel zu bekanntes Geräusch ertönt, ein klappernder Becher. Dazu ein kleiner Exkurs. In China haben wir bis jetzt 2 Arten von Bettler kennengelernt, die die irgendwo sitzen oder sich verbeugen und die die einer ihren Sammelbecher in die Rippen rammen und einen eine gefühlte Stunde Geld abschwatzen wollen. Nachdem wir mithilfe von Jin die Frau davon Abstand genommen hatte uns auf die Nerven zu gehen, schweifte mein Blick zum Schalter und da war schon der nächste Bettler Marke extradreist. Er hatte sich zwischen die zwei Schalterschlangen gestellt und hielt je nach dem an welcher Schlange gerade bezahlt wurde seinen Becher genau unter die Öffnung, wo Rückgeld und Fahrschein ausgehändigt werden. Naja bei uns war er dann noch hartnäckiger, unser Ausländerbonus sozusagen. Der Kerl hat mich ein wenig aufgeregt, wie ihr vielleicht mitkriegt. Aber naja Jin fuhr dann schon mal nach Wu Xi. Dietmar und ich fuhren dann zurück zur Uni. Martin hat in der Zwischenzeit seine Vorlesung für die BWL-Studenten gegeben. Er hatte den Luxus am Samstag arbeiten zu dürfen und wollte Sonntag zum Auspannen nutzen und nicht nach Wu Xi fahren. Am Freitagabend besuchten wir dann zum zweiten Mal das Candles, ein Restaurant bzw, eine Bar, in der es hauptsächlich westliche Gerichte gibt und ließen dort den Abend bei ein paar Bier ausklingen.

Am nächsten Tag wollten Dietmar und ich die Kammwerkstätten besuchen gehen. Beim trüben und regnerischen Wetter und mit ungenauer Karte fanden wir diese nicht ,so dass wir wieder einmal beschlossen, wie steigen in einen Bus und fahren irgendwohin und steigen dort aus. Diesmal befand sich unser Ausstieg direkt bei einem überdachten Markt. Dort wird alles gehandelt von Kleidung über Fisch, Fleisch und Gemüse. Das einzige Problem war , dass man je nach Bereich mit zunehmenden Gestank nur ein kürzere Verweilzeit hatte, bevor der Magen sagte jetzt is aber genug. Auf unserem Weg lag auch der Jingchuan Park. Dank des Wetters war dieser beinahe menschenleer. Einfach schön und vor allem ruhig. Hier sammelten wir ein paar chinesische Weißheiten, warum man den Rasen nicht betreten sollte.


Love is everywhere

Als wir den Park wieder verließen, bemerkten wir das wir auf einem Abschnitt der Busroute 23 entlang gingen und gar nicht mehr soweit weg von unsere Uni waren. Deshalb beschlossen wir den restlichen Weg auch noch zu laufen und auf dem Unigelände Mittag zu essen. Dort angekommen entschlossen wir uns in einem Restaurant in der Nordstraße einzukehren. Wir bestellten Glasnudeln Gemüse, Schweinefleisch, Cola und Shrimps nach unserer üblichen Methode: Auf das was lecker aussieht mit dem Finger deuten. Anstatt von Cola kam allerdings Bier und obwohl wir keinen Reis bestellt hatten, kam zu unsere massiven Bestellung auch noch eine klitzekleines Schälchen Reis, welches locker für drei weitere Personen gereicht hätte. Dietmar hat das sehr an eine Szene aus Simpsons erinnert. Einen Kaffee bitte. Bier? Kaf-fee! Bi-er! Usw. Der Wirt hatte anscheinend angenommen wir wollen, das was wir immer wollen, Bier und Reis und hatte uns gar nicht richtig zugehört.

Am nächsten Morgen gings für Dietmar und mich dann früh raus, wir hatten uns um 7 mit Ludwig und Kai (beides chinesische Studenten) verabredet.Gegen um 8 Uhr trafen wir dann in Wu Xi ein und wurden schon von Jin erwartet. Am Bahnhof trafen wir dann noch Hao, der uns prompt Geschenke,die wir dann den ganzen Tag durch die Gegend schleppten, in die Hand drückte. Was es war, wird noch nicht verraten. Mit dem Bus gings dann einmal quer durch die Stadt bis zum Tai Hu See, dem drittgrößten See Chinas. Während der Busfahrt erfuhren wir, dass in Wu Xi früher Zinn abgebaut wurde und es deshalb viele Kriege gab, als dann die Zinnvorkommen erschöpft waren, wurde die Stadt Wu Xi, Stadt ohne Zinn, genannt. Diese Bezeichnung gilt als Symbol für Frieden, da ohne Zinn( als Grundbestandteil von Bronze) keine Krieg mehr geführt werden musste bzw. konnte. Als wir am See ankamen ahnten Dietmar und ich bereits Schlimmes, den wir sahen ein Meer aus Menschen auf den See zuströmen. Die Frage unsererseits, ob den jeder See in China ein touristisches Ziel ist,wurde leider mit Ja beantwortet.


Wir hatten Glück, nachdem wir endlich Einlass zum See bekommen hatten, d.h. unsere 50 Yuen Tickets erhalten und uns durch die Massen duchgequetscht hatten, fuhr gleich eine Fähre zur Turtlehead Isle. Ach hatte ich schon erwähnt, das dort viele Menschen waren. Auf der Insel fühlte man sich wie in einem reißenden Fluss, man wurde einfach vom Strom mitgerissen. Natürlich stand die Natur im Mittelpunkt wie uns zahlreiche Abfälle und eine total zertrampelte Wiese mitteilten. Wir waren auf jedenfall froh wieder runter von der Insel zu sein, denn dort hatte sich Gott sei Dank alles ein wenig verlaufen, so dass man auch mal wieder Luft hatte zum Atmen.
Wir beobachteten Chinesen bei seltsamen Wettkämpfen.


Nachdem Dietmar unfreiwilliger Weise wieder als Photoobjekt genutzt wurde und wir uns noch ein wenig umgesehen hatten, hieß es wieder busfahren, unsere Lieblingsbeschäftigung in China. Unser nächster Stop war der Xihui Park direkt am ehemaligen Zinnberg. Dort trafen wir uns dann mit Jins Vater , einem der Führer in den vielen Privatgärten rund um den Park. Dank Vitamin B bekamen wir den Eintritt zum Hauptpark und den Privatgärten geschenkt.


Shao Long Bautze
Bevor wir in den Park gingen gabs erstmal Mittag bestehend aus den Shao Long Bautze und Dumplings. Diese Bautze sind eine Spezialität von Wu Xi Jins erklärte ihre Besonderheit so. Die Bautze „sind bekannt für Schweinefleisch, süß und dünn“. Da in unsere Region vor allem sehr süß gegessen wird, befürchteten wir einen Zuckerschock zu erleiden, konnten uns dann aber von guten Geschmack überzeugen lassen noch einmal 12 Bautze zu bestellen.


Die Gärten sind sehr bekannt dementsprechend viele Menschen waren auch dort unterwegs zumindest vor dem Park ,in den gärten war es relativ ruhig, außer man wollte eine der Frauen in traditioneller Kleidung fotographieren, die dort für ein Fotoshooting zu gegen waren. Die Garten waren schön und trotz allem sehr ruhig. Jin erzählte uns immer mal ein paar Fakten, die er auch auf Deutsch ausdrücken konnte und so erreichten wir dann in einem weiteren Privatgarten auch einen buddhistischen Tempel ,in den sich ein 1500 Jahre alter Baum befindet.


Im Anschluss an den Spaziergang durch die Gärten und in Anbetracht zunehmender Ermüdung beschlossen wir dann uns bei einem Tee zu erholen. Auch das hatte Jin wieder organisiert und so konnten wir dann Tee nach fast traditionell kulturchinesischer Art trinken. Jin war der Zeremonienmeister. Die Zeremonie ist das Wichtigste. Der Geschmack ändert sich dadurch nicht. Auf jeden Fall hat er das Teewasser in bestimmt 5 verschiedene Gefäße gekippt, bevor er den Tee aufgegossen hat, getrunken wurden dann aus winzigen Schälchen, die das Füllvolumen eines Fingerhuts hatten. Achtung!! Erst den tee betrachten, dann riechen und dann langsam schlürfend trinken. Nach einer Stunde setzen wir unserer Reise fort . Kaum hatten wir den Park verlassen, wurden wir abrupt durch ein langgezogenes Hupen daran erinnert, dass in China eigentlich gar nichts ruhig ist. Kai und Ludwig verabschiedeten sich dann vorzeitig und machten sich auf dem Heimweg nach Changzhou. Jin holte noch seine Sachen, die er für sein Studium benötigte,in der Zeit wurde wir bei einem KFC abgeladen. Naja eine schlechte Wahl für unser Körpergewicht. Jin kam nach 40 min mit zwei großen Beuteln mit Tee wieder, den wir bzw. Dietmar dann noch durch Wu Xi schleppten. Wir hatten Jin nach Postkarten gefragt und so gings zunächst zum einem Kartenladen. Es gibt genau einen. Dort gibt es alle möglichen Karten von der Glückwunschkarte, über Liebesbriefe aber auch Postkarten. Nur keine von Wu Xi. Dafür haben wir aber immerhin welche von Changzhou gefunden. Der Laden liegt in einer ziemlich langen Fußgängerzone, wo sich Geschäfte, Bars und Restaurants die Klinke in die Hand geben. Nachdem wir uns noch ein wenig umgeschaut hatten, beschlossen wir auch nach Changzhou zu fahren. Wir nahmen einen Zug früher als geplant und erreichten gegen halb 9 Changzhou. Bevor ichs vergesse Dietmar machte am Bahnhof von Wu Xi mal wieder männliche Bekanntschaft …

In Changzhou hatten wir dann noch einen kleinen Aufreger. Man muss in China bevor und nachdem man den Zug betritt bzw.verlässt sein Zugticket noch mal durch einen Scanner schicken, hat mans nicht mehr, muss man sich ein neues kaufen. Dietmar hatte seins nicht gleich gefunden und wir hatten schon Befürchtungen naja Ente gute alles gut. Mit einem Taxi gings wieder heim ,wo sich dann Jin und unser Taxifahrer lautstark stritten. Der Taxifahrer hatte Jin vorgeworfen, dass er mit Fremden in einem Taxi fährt und nicht mal allein sein Taxi bezahlen kann ( ich hatte ihm etwas Geld geliehen). Jin war jedenfalls sehr stinkig und so hatte unser schöner Tag einen unwürdigen Abschluss gefunden.

Fasst man den Tag zusammen ,so finden wir Wu Xi wesentlich schöner als Changzhou.


Grüße

euer M.P.



Mittwoch, 9. April 2014
Ich weiß was du letztes Wochenende getan hast- Ein Fall für den Google-Übersetzer und das Naturwunder
Spannung Pur , am Wochenende vom 29 bis 30.März. Presented by die-deutsche-pagode


Teil 1 Spaß mit Sprachen im Yancheng-Park

Am 29.3 begaben sich drei deutsche Studenten zu einem der wohl touristischsten Plätze Changzhous. Der Tag war trüb, regnerisch und grau. Die Sicht war nicht besonders gut , aber man konnte nicht sagen, ob es sich wirklich um Nebel handelte oder ob der Smog einfach nur tiefer hing als sonst. Am Yancheng Park angekommen fanden sie zum ersten Mal , das was sie eigentlich schon erwartet hatten, als sie vor einem Monat ihr Flugzeug verlassen hatten: Die traditionelle chinesische Baukunst mit den typischen Dächern.



Ein schöner Anblick im Vergleich zu der architektonischen Katastrophe namens …. Hier beliebigen Namen einer chinesischen Stadt einfügen, dachten sich die drei. Dietmar hatte es ja schon auf der Tianning-Pagode treffend formuliert: Von hier oben sieht Changzhou gar nicht so scheiße aus. Nachdem die drei ausgiebig das taten, was man auch als Japanersyndrom bezeichnen kann , wagten sie sich weiter vor und fanden … den Eingang eines Freizeitparkes. Dort machten sich auch gleich die Vorteile eines Tourismusspot für die drei bemerkbar. Es gab deutsche Übersetzungen. Für 100 Yuan p.P. verschaften sich die drei Zugang zum Park. Im Eingangsbereich war ein alter chinesischer Markt mit vielen kleinen Gebäuden ,die mittlerweile aber nur noch für den Verkauf von den typisch kitschigen Touristenkram genutzt wurden.



Rechts vom Markt beginnt der Wasserpark. An diesem Tag kam das Wasser jedoch nur von oben und man hatte guten Blick auf den gepflegten Grund des Beckens. Typisch chinesisch halt. Über eine Brücke gelangten die drei begleitet durch das harmonische Trommeln anderer Besucher in den Hauptteil des Parkes. Auf der Suche nach einem Getränk für Martin kamen sie in Reichweite der Imbissstände, die von einer Barriere aus alten Ölschwaden gemischt mit was zur Hölle da auch immer gebraten wurde , umgeben waren. Nach dem erfolgreichen Überleben dieses Duftanschlags wandten sich die drei dem Chunqiu-Palast zu . Der Palast besteht aus drei Teilen: YanYun-Palast, dem Xishi-Labyrinth und dem Musikpalast, wie sie einer Tafel entnehmen konnten. Glücklicherweise war auch alles wieder in Deutsch beschrieben, sonst hätten die drei unmöglich ahnen können ,was sie in diesem Palast erwartet.




Zunächst wandten sich die drei dem Musikpalast zu , wo sie pünktlich und natürlich vollkommen planmäßig zur Vorstellung kamen. In dem Musikpalast existiert ein altes Glockenspiel, welches im Rahmen der Vorstellung zur Untermalung von Tänzerinnen genutzt wurde.




Im Anschluss besichtigten sie noch die restlichen Gebäude des Palast. Das Highlight war das Labyrinth, welches geschlossen war. Nachdem sich zahlreiche Fahrgeschäfte und andere Orte angeschaut hatten, die so klangvolle deutsche Namen hatten wie das 7 Tyrannen-Teufels-Zimmer ( eng: 7 Emperor-Ghost-Room), verließen die drei den Park. Am Abend hatten die Jungs noch eine Verabredung mit Bojan, einem Arbeitskollegen von Martin. Nach einem gemeinsamen Abendessen mit einigen leeren Bierflaschen begaben sich die 4 Männer dann zu einer Club- und Barstraße , wo sie dann gemütlich den Abend ausklingen ließen. Pünktlich 23 Uhr waren Sie dann wieder in Ihrem Hotel angegommen. Gott segne die guten Öffnungszeiten unseres Hotels.



Teil 2 Nicht ohne mein Wurschtbrötle mit Schwaben am Tianmu Lake

Am nächsten Morgen um 6 :30 begaben sich 2 deutsche Studenten dann zum Zentrum Changzhous. Beim dritten war ein Bier schlecht gewesen, so dass er zu Hause bleiben musste. Dort trafen sie sich dann mit 7 anderen Deutschen und begannen dann ihre 2 stündige Fahrt zusammen mit ca. 30 Chinesen zum Tianmu Lake. Eine der zwei Reiseführer (ich entschuldige mich für diese Bezeichnung bei allen Feministinnen) war der englischen Sprache mächtig Wenn sie sprach, hatten die zwei Studenten das Gefühl wieder in der Nähe der Imbissstände von Vortag zu stehen. Die Schwaben waren so herzlich wie bei unserer ersten Begegnung mit Ihnen. Bei einem Blick nach Draußen fiel Ihnen auf :Dasch sieht ja aus wie im Oste. Wie gesagt, Menschen mit denen man gerne Small Talk macht. Die zwei Studenten bemühten sich trotzdem um Kommunikation , mit nennen wir es mal mäßigem Erfolg. Gegen 10 wurde die Ankunft erst einmal mit einem Gruppenfoto gefeiert. Als die Deutschen dann auch noch ein Foto für sich allein wollten, wussten sie 10 Sekunden später wie sich ein PopStar vor 100 Paparazzis fühlen musste. Als Reiseführer am Tianmu Lake muss man sich schon was einfallen lassen ,um seine Schäfchen zusammen zu halten. Die beliebteste Variante war gleichfarbige Mützen für die eigene Gruppe. Nachdem sie jedoch die 5. Gruppe mit roten Mützen sahen, zweifelten die Deutschen dann so langsam an der Wirksamkeit dieser Methode.




Nach einer halben Stunde Wartzeit konnten die Touristen endlich an den See. Mit nem Touristenkutter ging es zur ersten Insel . Ein prachtvolles Stück Natur. Überall nur Verbote Weich nicht vom Weg ab. Rauch nicht. etc. etc. Im Hintergrund hörte man die Vögel zwitschern. Das sollte der Tourist zu mindest glauben. Die Geräusche , welche die Menschen die ganze Zeit begleiteten, kamen vom Band. Die Lautsprecher dafür sind sehr gut getarnt



Auf dem Weg zum Aussichtspunkt der Insel erlebten die Deutschen ,einige kuriose Sachen wie zum Beispiel , dass museum of living butterfly. Wenn man es positiv ausdrückt, so waren wenigstens einige Tiere noch am Leben, ist man allerdings pessimistisch ,so kann man sagen , dass sind die letzten Exemplare ,die sich noch gegen den Tod sträuben. Wenn man das Museum verlässt, sieht man sogleich das nächste Wunder der Natur. Einen Organismus, den man in Europa nur noch in den urbanen Räumen vorfindet, kann man in China in freier Wildbahn bewundern und gleich zwei Exemplare davon auf einer Insel. Unter größten Anstrengungen ist es den beiden Studenten gelungen, ein Foto davon zu schießen.



Oben angekommen konnten sie den Ausblick auf See und Wald genießen. Bis auf einmal ein anderes Band seinen Betrieb aufnahm, mit kindlicher Stimme sagte es immer wieder „ Hello“ „Hello“ „Hello“. Nach ein kurzen Rast begann der Abstieg durch wunderliche Pilzdörfer bis die Gruppe den ersten Lebewesen ( außer Fische) begenete. Mit dem zierlichen Gezwitscher eines Brüllaffen wussten die Hobbybiologen schon aus der Ferne ,dass müssen Pfauen sein. Braune,weiße und bunte Gefieder waren zu erkennen. Aufmerksam beobachtete die Gruppe, wie liebevoll die Chinesen sich ,um die Tiere kümmerten. Hust. Nachdem Schock tatsächlich richtige Tiere zu sehen, mussten sich die Touris erstmal The Fox von der Animationsgruppe der Insel anschauen. Die zwei Reiseleiter waren ihren deutschen Kunden während des ganzen Weges nicht von der Seite gewichen. Dann gings dann zurück aufs Boot. Diesmal mit musikalischer Untermalung, denn irgendwie hatte es das Band mit der kindlichen Stimme auch an Bord geschafft. Mit einem unregelmäßigen aber beständigen „Hello“ ging es zum nächsten Punkt der Tour. Die Teeinsel mit dem First World Pot ( Googleübersetzer sei Dank) war aber nur halb so spektakulär wie die erste.



Es gab die üblichen Sachen: Teemuseum, Teeverkauf und nen paar Läden. Gegen 16 Uhr wollten unsere tapferen Recken den Rückweg antreten. Dank eines Sonnenstichs eines mitreisenden Kindes verzögerte sich die Fahrt ,um fast eine Stunde. Auch die beiden Studenten hatten ein kostenloses Andenken mitgenommen: eine wundervolle Indianerhaut.




Bis Bald


P.S Die Reiseleiter hatten ,während unseres Besuches, nicht nur die Aufgabe auf uns aufzupassen.

Aber seht selbst:

http://english.cz001.com.cn/2014-04/01/content_2055295.htm



Dienstag, 25. März 2014
Endlich Wochenende
Nach unserem Mittagessen waren wir mit Anton und Xaver (alias Jin und Hao) verabredet. Wir entschlossen uns, ins Kino zu gehen. Wir waren froh , dass wir zwei Chinesen an unserer Seite hatten , den als Nichtchinese bzw. Deutscher mit unseren mickrigen Chinesischkenntnissen findet man maximal das Ticket Office. Das ist auch der einzige Begriff, der in Englisch am Kinoschalter zu finden ist. Nachdem wir die riesige Auswahl an Filmen in Englischer Sprache mit Chinesischen Untertiteln begutachtet hatten, um genau zu sein 2, entschlossen wir uns den Film RoboCop anzuschauen. Die Karten kosten etwa 50 Y. Da wir noch etwas Zeit hatten, fragten wir die beiden, ob sie uns noch ein wenig die Gegend zeigen konnten. Nach wenigen Metern mussten wir jedoch feststellen , dass sich die beiden gar nicht so gut in ihrer Studienstadt auskennen. Die Antwort auf die meisten Fragen lautete: „Wir sind aus Wu Xi, da müsst ihr jemanden fragen, der aus Changzhou kommt“. Aber immerhin konnten sie uns sagen, dass die Reste der Statdtmauer aus der Minh-Dynastie stammen. Da wir inzwischen ein paar mal mit verschiedenen Leuten daran vorbei gegangen sind, haben wir aber mitgekriegt , dass das der einzige Fakt ist, den wirklich jeder kennt und einem mitteilt ,sobald die Mauer in Sichtweite ist. 100 Meter weiter findet man die Reste der Altstadt von Changzhou. Um es kurz zufassen, es sind 7 Häuser, von denen 5 von einem oder mehreren Kammgeschäften besiedelt sind. Notiz des Autors oder wie auch immer man dass nennt. Changzhou war in grauer Vorzeit einen Stadt, welche für die Kammherstellung bekannt war.

Altstadt
Die alte Kammstadt

Nach unserem langen und beschwerlichen Marsch , war es nun Zeit für Robocop. Der Kinosaal sah auch nicht anders aus als in Deutschland und das war auch schon das Aufregendste an dem ganzen Film.
Am Abend wollten wir zusammen Hot Pot essen gehen. Dazu kamen dann noch Ludwig( alias Qi) und Martin, der den ganzen Tag arbeiten musste.


Qi, Hao und Jin beim Hot Pot

Was ist nun Hot Pot. Dazu gibt’s hier mehr: http://dcdc.blogger.de/stories/2387529/
Nach unserem leckeren Abendmahl ließen wir den Abend auf dem Campus in unserer Pagode ausklingen.

Am nächsten Morgen erkundeten wir noch einmal zu dritt Nandajie, das Zentrum Changzhous. Während unseres Trips fanden wir den Peoples Park mit einem kleinen Gewässer und dem euch schon bekannten Übergang samt Warnhinweisen. Außerdem entdeckten wir einige Sportgeräte, unter anderem dieses hier:



Wofür man das wohl gebrauchen kann? Vielleicht könnt ihr es uns ja sagen?
Da wir einige Bäckereien auf unserem weiteren Weg fanden, hatten wir die leise Hoffnung etwas Brot zu finden und ich meine Brot mit Kruste. Kein labriges Milchgebäck , was sie einem hier als Brot verkaufen wollen. Wir wurden jedoch immer wieder enttäuscht. Überall nur süße oder milchige Speisen. In der Nähe des Zentrums befindet sich auch eine Moschee mit zwei kleinen Besonderheiten namens Nike und Addidas, welche sich im selben Gebäude befinden und einen erheblichen Teil des Erdgeschosses für sich beanspruchen. Gegen 1 Uhr hatten wir uns mit einer von Martins Kolleginnen verabredet. Martin wollte auch mal ein chinesisches Kino von Innen sehen und da die Kollegin in der Nähe des Zentrums ein Imax kannte, begaben wir uns dort hin. Das Kino befand sich in einem sehr westlich orientierten Einkaufzentrum, d.h., nicht nur westliche Läden, sondern auch Preise. Am Kino ankommen hatte wir die Wahl zwischen HdR-Der Hobbit 2 und dreimal dürft ihr raten... R...C.p. Diesmal war der Hobbit dran.
Nach dem Kino fuhren wir heim, um unsere Stimmen für den Abendtermin zu ölen
Mit Qi und anderen Studenten u.a. Gerhard gings zum Karaoke.



Dort trällerten wir dann Lieder von den Beatles, Elton John, Linkin Park und den Backstreet Boys.


Dietmar und Qi rocken Linkin Park

Eigentlich wollten wir nur ein Lied der Boyband ,aber unsere chinesischen Freunde waren so freundlich uns immer wieder Nachschub zu organisieren. Leider war auch der Serviceknopf kaputt, so dass unsere Biervorräte sehr schnell verebbten. Die Studenten zeigten dann noch ihr Können bei einigen chinesisschen Liedern . So lernten wir auch die chinesischen CowBoys kennen. Highlight des Abends waren jedoch die Songs The Fox und das erste Digimon Intro. Nach 2 Stunden war der Spaß vorbei und wir fuhren heim. Sonntag waren wir alle drei faul.


Bis zum nächsten Mal.



Montag, 17. März 2014
Praktikanten an einem anderen Tag
Am nächsten Tag wurden wir möglichen Praktikumspartnern vorgestellt. Martin hatte keine Auswahl, kam aber in eine deutsche Firma, welche ihm gleich die verantwortungsvolle Position des Projektmanagers übertrug. Dietmar und ich besuchten zunächst eine Chemiefirma, wo wir 1 1/2 h auf den Chef warteten. Im Gespräch erfuhren wir ,dass beinahe niemand in der Firma Englisch oder Deutsch sprechen kann. Bei unseren perfekten Chinesisch Kenntnissen ist dies natürlich überhaupt kein Hindernis gewesen. Da kamen uns natürlich auch die angekündigten 12 Arbeitsstunden pro Tag recht, um diese weiter aufzupolieren. Das dann kein Bus mehr von der Firma Richtung Universität fährt störte uns gar nicht . Wir konnten es kaum erwarten im gemütlichen Firmengebäude 3 Tage die Woche zu übernachten. Nachdem uns unsere Praktikumsaufgabe verkündet wurde, stand unsere Entscheidung schon fest. 3 Monate die Behandlungsanlage für das Prozessabwasser anschauen und dazu Fragen stellen, wessen Traum ist das nicht.

Zum Abschluss des Besuchs wurden wir noch zum Mittagessen eingeladen, da die Jiangsu relativ nah am Meer liegt bzw. der Jangtse die Provinz durchfließt, durften wir Schnecken, Flusskrebse und natürlich Fisch genießen. Dietmar hat richtig zugeschlagen und ihm wurde immer wieder Grätenfisch nachgereicht.

Lecker Fisch, Krebse und Schnecken
Mhm lecker Flussfrüchte

Danach sind wir auf der Suche nach der anderen Firma eine Stunde durchs Industriegebiet gegurkt und durften die liebevollen Umgang mit der Technik mit eigenen Augen bestaunen... Ich hab noch nie ein Rohr mit so vielen Dellen und Unterdruckzeichen gesehen wir dort.

Wie auch immer, in der zweiten Firma, einer Pharmabude, angekommen, fanden wir uns am gleichen Konferenztisch wie in Firma 1 ein. Nach einem halbstündigen chinesischen Gespräch stellte sich heraus, dass die Sprachbarriere zu groß ist und so traten wir voller Tatendrang und ohne Praktikum den Rückweg an.

Von da an begann für Dietmar und mich das Gammlerleben...
Wahrend Martin fröhlich um 7:10 zur Arbeit ging, fanden Dietmar und ich erst gegen 8 oder 9 den Weg aus unseren Zimmern. Anfangs noch ambitioniert und immer bereit ein Praktikum anzutreten, warten wir die nächsten Tage auf Rückmeldung der Universität, ob ein Praktikumsbetrieb in Aussicht steht. Naja... die Ambition schwand. Tag 2 begann dann um 10 für uns beide und unseren Mittagsschlaf von 2h ließen wir uns auch nicht nehmen.

Am Tag 3 erwarteten wir keinen Anruf mehr und sind einfach in die Stadt gefahren. Dietmar wollte sich eine Kamera kaufen. Doch der Geldautomat hatte seine Karte zu gern. So hatten wir auf jeden Fall am Montag einen Termin bei der Bank. Man könnte fast meinen wir hatten uns zumindest einen geregelten Arbeitstag in der darauffolgenden Woche gesichert.

Nach diesem wundervollen Erlebnis lud ich Dietmar zum Mittagessen ein. Wir saßen kaum, schon stand die Kellnerin an unserem Tisch und erwartete unsere Bestellung. Wieder kamen uns unsere Chinesischkennntnisse zu gute und ich bestellte drauf los. Naja einen Teil des Ergebnisses seht ihr jetzt bildhaft vor euch.

Tausendjähriges Tofu

Tausendjähriges Tofu

Das Wochenende kommt , da je nachdem wie viel „Arbeit“ ich hab entweder in den nächsten drei Tagen oder wieder Montag.



Montag, 10. März 2014
Die ersten Tage unserer Reise
Unsere Reise begann bereits am 20. Februar, an dem wir mit dem Zug nach Frankfurt fuhren.
Am Abend nachdem wir unser Gepäck die Jugendherberge gebracht hatten, erkundeten wir Frankfurt und seine Skyline, bevor wir dann Frankfurter Grüne Soße und Fleischgerichte probierten. Danach machten wir einen Abstecher in ein Kneipenviertel Frankfurts. Dummerweise spielte Frankfurt in der Europaleague an diesem Abend und so waren nur die Fussballkneipen besetzt. Wir kippten in einem irischen Pub ein paar Bier und machten uns dann auf in unser Zimmer.

Der nächste Tag begann früh, da wir am Vortag vom Streik am Frankfurter Flughafen gehört hatten, wollten wir möglichst früh dort sein. Wir waren leider viel zu früh. Der Schalter hatte noch nicht einmal offen, so dass wir drei Stunden warteten bis uns gesagt wurde, dass der Flug gecancelt ist. Als Trost durften wir uns für ein Übernachtungsticket im Dorinth Hotel am Schalter anstellen. Dabei gab es nur kleinere Probleme wie einen Taiwaner, der mit seinem Gepäck scheinbar das ganze Flugzeug belegen wollte und der aggressiv seine Wagen durch die Schlange schob.Im Hotel erhielten wir ein Dreierzimmer mit kostenlosem Internet und konnten uns dann beim Mittagsbüffet den Bauch vollschlagen.

In aller Herrgottsfrühe brachen wir am nächsten Morgen erneut zum Flughafen auf, nur um dort erneut am Check-In , der Boardkartenkontrolle und den Sicherheitsschleusen anzustehen. Nach drei Stunden gemütlichem Schlange stehen, waren wir dann im Boardingbereich, wo wir dann natürlich verspätet Einlass ins Flugzeug fanden. Dietmar und Martin hatten während der knapp 10 stündigen Reise zwei wenig rücksichtvolle Asiaten vor sich sitzen, die einfach ihre Sitze immer weiter nach hinten klappten. Ich dagegen hatte eine wundervolle Rückenmassage durch ein hinter mir sitzendes Kind.

Naja völlig übermüdet kamen wir dann in Shanghai an, holten unser Gepäck, um dann wieder anzustehen und zwar bei der Gepäckeinlasskontrolle. Martin und ich wurden von einem Zollbeamten angesprochen und an der Kontrolle vorbeigewunken, während Dietmar so verdächtig aussah, dass er die volle Kontrolle über sich ergehen lassen musste. Ein Fahrer brachte uns dann von Shanghai nach Changzhou. Die ca. 3 h Fahrt verschliefen wir fast komplett. An der Universität wurden wir dann von Herrn Chen und drei Studenten in Empfang genommen. Sie brachten uns ins Hotel und halfen uns in unsere Unterkünfte zu kommen. Herr Chen sprach Englisch die Studenten deutsch. Sie heißen Anton, Ludwig und Lukas. Danach gingen wir Mittag essen und uns wurde der Campus gezeigt. Wir besorgten uns neue SIM-Karten.

Am Nachmittag lernten wir dann Frau Fischer, die Verantwortliche für den Deutschunterricht, kennen. Es fehlten nur noch die Kekse und sie hätte unsere Oma sein können. Wir erfuhren, dass sie nichts wusste und gingen wieder. Unser Abendessen nahmen wir zusammen mit den drei chinesischen Studenten in einer der 5 Mensen zu uns. Später ließen wir den Abend in einer im Wasser gebauten Pagode ausklingen.

Am nächsten Morgen frühstückten wir wieder in der Mensa. Für Dietmar gab es Reisbrei mit einem Spiegelei Martin hatte Fettkuchen, Schwammkuchen und Gemüse im Teig. Ich hatte ein Ei, Schwammkuchen, einen Reispfannkuchen und Sojamilch. Wir entschieden uns dann, dass Zentrum Changzhou kennen zu lernen, nahmen den Bus und verfuhren uns prompt. Glücklicherweise war die Endhaltestelle nicht allzu weit entfernt. Wir nahmen den Bus in die andere Richtung und landeten im selben Bus wie vorher. Der Busfahrer war gnädig und ließ uns nicht noch einmal bezahlen. Im Bus lernten wir dann Nathalie kennen, sie kommt aus LA und gibt Sprachunterricht. Sie half uns den richtigen Ausstieg zu finden.

Im Zentrum gab es eine riesige Einkaufsmeile aus jeder Ecke ertönten Musik oder Geräusche, überall blitzte und blinkte es. Wir fanden sogar ein Kino, bzw. wir fanden die Kasse. Der Eingang blieb uns verborgen. Nachdem wir in einem chinesischen Restaurant Dumplings, Bohnen und Ochsenfrosch gegessen hatten besuchten wir noch ein Geschäft. Dort gab es dann Schweinekopf, Tintenfischhäubchen und Seegurken von 1000-8000 Yuan (125-1000 €) und andere „Spezialitäten“.

Wie es weiter geht erfahrt ihr beim nächsten Mal.