Mittwoch, 16. April 2014
Der angelsächsische Störeinfluss
Sie wurde uns mit Helen vorgestellt und war seine Sekretärin/Freundin, denn er hatte kein Handy.
Er ist in diesem Fall Matt und Englischlehrer an unserer Universität.
Wir trafen ihn zufällig als wir auf dem Weg dorthin waren wohin wir des Öfteren mal gehen. Irgendwohin.
Er sagte uns, dass er schon von uns gehört habe.
Das freute uns und wir kamen ins Gespräch und tauschten Ideen aus, was man denn miteinander unternehmen könnte.
Man einigte sich auf dies und das und verabschiedete sich.
Und dann wurde es etwas mehr als eine Woche sehr still um den Englischlehrer.
Wir trafen ihn dann zufällig mit seiner Freundin im Supermarkt, wo er sich umfangreich entschuldigte, dass er sich noch nicht gemeldet habe, das Versäumnis aber definitiv aufarbeiten werde.
Zwischenzeitlich hatten wir bereits erfahren warum er keine Zeit hatte sich bei uns zu melden.
Über Umwege erfuhren wir, dass er erst seit Kurzem mit Hellen zusammen war.
Da wir aber im Allgemeinen keine nachtragenden Jungs waren und Matt und Hellen es einem auch angenehm leicht gestalteten sie zu mögen, war alles in Ordnung und der wenige Minuten später in meinem Hotelzimmer gelieferte Lüfter, den ich brauchte,wäre auch gar nicht nötig gewesen.

Irgendwann schafften wir es dann also endlich und machten uns gemeinsam mit Sandra auf den Weg um mit Matt und „anderen Leuten“ Indisch essen zu gehen.
Nachdem Sandra den Weg natürlich nicht kannte Martin und Ich jedoch geographisch über gute Intuitionen verfügten, fanden wir nach einem angemessenen Laufweg dann auch das Restaurant.
Dort lernten wir dann James kennen einen weiteren Englischlehrer, der ebenfalls schon eine ganze Weile an der Uni seine Arbeit verrichtete.
Ich hatte vorher noch nie indisch gegessen und war dementsprechend gegenüber den Gerichten etwas misstrauisch.
Ich bestellte, wovon ich glaubte schonmal den Namen gehört zu haben.
Es war aber auch egal, was ich bestellte, da alles fantastisch geschmeckt hat.
Martin und Ich, sowie Sandra, Matt und James sprachen eine Menge über dies und das.
Unter anderem über Feminismus und Weltgeschehen.
Helen war nebenher sehr still und wir vernahmen so gut wie kein Wort von ihr.
Irgendwann ließen wir den Abend dann gemütlich ausklingen und fuhren Heim.

Ein paar Tage später erreichte uns eine Nachricht von Sandra, ob wir die deutsch englische Freundschaft nicht vertiefen wollten.
Wir stimmten ein und trafen uns auf dem Sportplatz, um mit Matt und seiner Freundin Frisbee zu spielen.
Hier blühte Helen richtig auf und der Anblick der „Westlichen“ Frisbeespieler zwischen chinesischen Fußballteams, die in ihrem Leben noch nichts von einer Außenlinie gehört hatten, stieß auf Erheiterung.

Mit der Zeit wurden uns dann immer mehr englischsprachige Lehrer vorgestellt.
Jedoch meist nur flüchtig, aber hat man einmal jemanden kennengelernt, sieht man ihn irgendwie andauernd auf dem Campus und man fragt sich: „Wo zum Teufel war diese Person den kompletten ersten Monat?“

Wenn sich das flüchtige Vorstellen in Zukunft weiterentwickeln sollte, könnt ihr sicher sein, dass wir darüber schreiben werden.

Bis dahin. Alles Gute.



Donnerstag, 10. April 2014
Die Schönheiten Changzhous'
Es ist Samstag.

Die letzten Tage hat es nur geregnet.
Das mag für die Meisten jetzt schlecht klingen, doch für uns bedeutet das ein großes Glück, denn die bereits erwähnte scheinende Sonne konnte tatsächlich unbesmoggt (schreibt es euch selbst in den Duden) auf Changzhou scheinen.
Ich und Martin (im Folgenden und in Zukunft als M&M bezeichnet) sitzen im Bus und fahren hoffentlich in die Richtung, in die wir denken, dass wir theoretisch müssen.

Kaum biegen wir an der uns gut bekannten Nandajie ab, sehen wir uns in unserer Hoffnung bestätigt , indem wir den großen Turm der Tempelanlage erblicken können, welche wir zu besichtigen Gedenken.



Aus dem Bus ausgestiegen werden erstmal die obligatorischen Photos geschossen und danach Ausblick gehalten.
Ausblick nach Dietmar und seiner Freundin und einer ehemaligen chinesischen Studentin aus Merseburg.
Kaum können wir den blonden Riesen erspähen fällt uns auch auf, dass er mal wieder von einem Bettler mit einem Affen belästigt wird.
Und haben wir bis dato schon gedacht die Bettler hier in China seien penetrant, wurden wir hier nochmal eines besseren belehrt.

Schnell die Ausweise an Lei abgegeben die gleich darauf mit günstigen Studententickets zurückkam.

Im Tempel haben wir uns den ganzen Quatsch mit Räucherstäbchen und Statuen anbeten geschenkt und ließen uns von einem Texaner den ersten Tempelraum und die darinstehenden gottähnlichen Könige erklären, welche für die 4 Himmelsrichtungen bzw. die Kontinente Amerika, Europa, Asien und Afrika standen.



Die üblichen Tempelgebäude waren bis auf eine Gallerie merkwürdiger Holzfiguren von Gelehrten und den fraglichen architektonischen Künsten der WC Bereiche eher unspektakulär.

In der Touristeninfo war natürlich niemand also ging es nach nur geringfügigem Warten und einem schnellen Blick auf eine dickbäuchige Buddha Statue den Turm hinauf.

Nachdem wir nach ganz oben gerast waren, nur um festzustellen, dass man da nicht rausgucken konnte, ging es wieder ein paar Etagen nach unten zu einem fantastischen Ausblick:



„Von hier sieht Changzhou gar nicht so scheisse aus“ waren Dietmars Worte und er hatte Recht.




Ein schneller Ritt mit dem Angestellten-Fahrstuhl brachte uns nach unten, wo wir uns lediglich über überteuerte Fan-Artikel lustig machten und dann trennte sich unsere kleine Gruppe, da M&M noch damit planten den Nachmittag mit einer Kollegin aus meiner Praktikumsfirma zu verbringen.

Wir machten dabei allerdings den Fehler zu erwarten, dass wir einen freien Tag hätten.
Schnurstracks schlug die Realität aber zu und ehe wir uns versahen waren wir von englischsprachigen chinesischen Studenten umringt, welche uns immerzu dieselben Fragen stellten, bei den Antworten eifrig nickten nur um uns dann weitere „just 2 minutes“ mit den gleichen bescheuerten Fragen wie ihre Vorreden zu nerven....“Habt ihr eigentlich zugehört was ich eurem Kollegen gerade geantwortet habe?“

Wir konnten uns losreißen....dachten wir.
Die Rolltreppe hoch fingen uns weitere 20-30 Studenten und andere Personen ab die den Tumult mitbekommen hatten und einfach mal gucken wollten, wer die neugewonnene Prominenz war.#

Irgendwann wurden wir dann doch endlich von Nancy gerettet und es ging in einen netten Teeladen, in welchem wir prompt ein Pärchen von unserem Tisch via Kellner vertreiben durften und danach bei diversen Snacks und halbabenteuerlichen Getränken quatschen konnten.

Im Anschluss gab es eine kleine Schopping Tour durch Tesco, eine Kleinladenstraße für Kleidung und diverse Ramschgeschäfte, in denen von Deko-Kristallen über Technikzubehör und Tabakartikeln bis hin zu Hundewelpen alles verkauft wurde.

Dann machte Nancy den Vorschlag das Abendessen in Form von „HotPot“ zu gestalten.
Wir stimmten überein zumal uns der Sinn nach leckerem Fleisch und Gemüse stand.#

Weit gefehlt, denn Nancy hatte nicht vor uns die Spezialitäten des Landes vorzuenthalten:


Tentakel, Entenblut, -darm und -magen, Schweinhirn und -haut und Hühnerfüße und natürlich eine vorzügliche Auswahl, an durch mich besonders geliebten Pilzen wurden uns kredenzt.

Ein paar Haare vom Koch gab es im Gemüse gratis.

Soviel zum Samstag der ein Ruhiger werden sollte.

Bis bald



Montag, 17. März 2014
Die Stadt in der Stadt
Wie soll ich nur anfangen die Uni zu beschreiben? Am Treffensten ist es vielleicht ,wenn ich sage, es ist das komplette Gegenteil der HS Merseburg. Wo in Merseburg zugesehen wird , das alles in einem Gebäude ist, hat hier jeder Studiengang sein eigenes Gebäude. Die Bibo hat neun Etagen.

Die Bibo

Die Bibo

Die Sporthalle ist gefühlt so groß wie das halbe Lehrgebäude unserer Uni.

Die Sporthalle

Die Turnhalle

Auf dem Campus gibt es 5 Mensen, alle zweistöckig und pro Etage mit mindestens 10 Ausgabeschaltern. Außerdem wären die Frisöre , Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants zu erwähnen. Auch unser Hotel befindet sich auf dem Campus.

Der große/ kleine Lebensraum

Der große/ kleine Lebensraum( am Ende des Weges)

Man muss hier eigentlich gar nicht raus , wenn man nicht will. Alles fein säuberlich abgetrennt vom Rest der Stadt durch einen schicken Metallzaun mit Spitzen samt Wachschutz. Ach ja und für Chinesen ist ab 23 Uhr kein Reinkommen mehr bzw. je nach Sichtweise auch Entkommen.

Und hier noch ein paar kleine Impressionen wichtiger Gebäude der Hochschule :

Das Verwaltungsgebäude

Der Verwaltungsapparat

Unser Lehrgebäude

Unser Lee(h)rkörper

Die Chillzone

Die Chillzone nahe des Hotels



Montag, 10. März 2014
Mein Lebensraum
Ich will ich nur einen kleinen Einblick geben, wie bzw. wo ich meine drei Monate in China schlafe.Ich habe insgesamt drei Räume in einem Studenten Hotel direkt auf dem Campus zur Verfügung. Zunächst möchte ich die absolute Luftdichtheit, welche chinesischen Standard entspricht, meiner Zimmer hervor heben, die mich so sehr begeistert , dass ich zurzeit noch eine Jacke anhabe. Also nun zu den Räumen , da haben wir meinen Vorraum ohne Klimaanlage, den ich auch gern als Kühlraum bezeichne und in dem sich mein funktionierender Internetanschluss befindet, meinen Schlafraum, naja nur so viel warme Luft steigt nach oben und bleibt auch da und zu guter Letzt mein Bad, was ich dank gut platzierter Abflüsse auch als Feuchtbiotop bezeichnen kann. Die Bilder verdeutlichen hoffentlich den Rest.

Mein Vorraum mit wunderschönem Ausblick
Mein Vorraum mit wunderschönem Ausblick

Hier schlafe ich während die Klimaanlage gemütlich warme Luft in den oberen Teil des Raumes pustet
Hier schlafe ich während die Klimaanlage gemütlich warme Luft in den oberen Teil des Raumes pustet

Der erste Blick ins bad ist ermunternd, doch wartet ab was der Vorhang verbirgt...
Der erste Blick ins Bad ist ermunternd, doch wartet ab was der Vorhang verbirgt...

Tadaa meine Dulette( Duschtoilette)
Tadaa meine Dulette( Duschtoilette)